Laienpredigt von Ank Kienast zum Gemeindesonntag am 1. September 2013 in der ref. Kirche Bonstetten.

Laienpredigt September 2013

Laienpredigt von Ank Kienast zum Gemeindesonntag am 1. September 2013 in der ref. Kirche Bonstetten.

Predigt zum Gemeindesontag am 1. September 2013 von Ank Kienast

Die Schrecken der Nacht.

Das Dunkel, die Finsternis. Sie bergen Gefahren. Wer hatte nicht als Kind das Gefühl, dass das Dunkel bedrohlich war? Bei mir musste doch irgendwo ein Nachtlicht brennen. Mein kleiner Bruder hatte Angst vor Gespenstern. Wenn dann schreckliche Träume kamen, weinte ich bis meine Mutter mich in die Arme nahm und mich tröstete und sagte: Träume sind Trug.
Jesus kämpft in der Nacht in Gethsemane mit Gott, während seine geliebten Jünger schlafen, und wenn Er am Kreuz stirbt, verlischt die Sonne und senkt sich eine Finsternis auf das Land.
 
Wir werden sie alle kennen, die Nächte, in denen der Schlaf nie zu kommen scheint. Wo Sorgen, echte und eingebildete und Angst uns wach halten. Wo ist Gott in dieser Finsternis, wir fühlen uns von allen und hauptsächlich von ihm verlassen und sehen keine Lösung. Viele spüren die Schmerzen, die sie tagsüber nicht wahrgenommen haben, indem sie zu viel zu tun hatten. Oft bleibt uns nicht viel anderes übrig als der Griff nach einem Schlaf- oder Schmerzmittel. Vielleicht leidet ein geliebter Mensch, oder liegt im Sterben und es gibt nichts mehr, was wir tun können. Oder wir haben einen geliebten Menschen verloren. Junge Mütter mit Schreibabys finden kaum den Schlaf. Äussere Faktoren wie Elektrosmog und Lärm stellen auch eine Bedrohung dar.
Immer Nacht und dunkel wird es, wenn das Augenlicht verloren geht. Blinde Menschen sind ständig auf die Hilfe anderer Menschen, ihres Hundes oder ihres Stocks angewiesen.

Gerne möchte ich etwas von Ihnen hören zu einem dieser Themen oder ich habe noch etwas vergessen und ist Ihnen in den Sinn gekommen.
Wie ist Eure (Ihre) Erfahrung?

Wir sammeln Erfahrungen.
Wir sammeln uns zum Gebet 612
Wir singen Lied 603: 1, 3 und 4.


Die Segnungen der Nacht.
Wie friedlich kann die Nacht sein. Wir haben unsere Arbeit getan und freuen uns auf die wohlverdiente Ruhe. Unser Bett ist wie liebevolle Arme, die uns aufnehmen. Ein klarer Sternenhimmel mit leuchtendem Mond lädt uns vielleicht zu einem Spaziergang ein.
Ich mache das gerne auf der Insel Texel. Dort hat es noch spärliche Lichter und ist es ruhig. Der Wind ist oft weniger stark als tagsüber.
Früher gingen wir bei Mondenschein im Sommer im Meer baden. Im Studentensegellager fuhren wir mit den Segelbooten auf den See hinaus. Am Tag hatte es gestürmt und geregnet, so dass wir nicht ausfahren konnten. Aber am Abend wurde es ruhig und fuhren wir mit sechs Booten auf dem Wasser und sangen Kanons, so dass unsere Stimmen von allen Seiten über den See kamen und den Himmel zu füllen suchten. Nächte in der Wüste unter leuchtenden Sternen vergesse ich nie.
In einer ruhigen Nacht, wenn die Stimmung vertrauter wird, sagen wir Dinge, die wir über Tag nie so ausdrücken können. Mir sind auch schon Dinge in der Nacht klar geworden und ich habe sogar Geistesblitze.
Hier in der Schweiz kennen wir die Abende in den Bergen, wovon uns unsere Abendlieder singen. So wie im Lied "Lueget vo Bärg und Tal", das wir nachher singen und hören werden.

Wir sammeln Erfahrungen mit den Segnungen der Nacht.
Wir sammeln uns zum Gebet 615
Singen: Luegid vo Bärg und Tal


Gottes Schutz
Abend- und Nachtlieder drücken unsere Angst und die Sehnsucht nach Schutz aus.
Gott soll uns doch beschützen, so dass wir ruhig schlafen und unser kranker Nachbar auch.
Wenn wir unsere Gebete sagen, denken wir an alle die Menschen, die in ständiger Angst leben müssen, da sie in unsicheren Gebieten leben und entweder von Bomben, Raketen, Drohnen oder Erdbeben bedroht werden. Wir sind dankbar, dass solche Bedrohungen bei uns im Moment nicht da sind.
Vertrauen wir alle Menschen und Tiere, ja die ganze Schöpfung der grossen Liebe Gottes an. Alles, was wir nicht selber lösen können werfen wir Ihm zu.

Das nächste Lied, das der Kirchenchor singt, drückt das aus. Der Text wurde im 16. Jahrhundert geschrieben und das war auch keine friedliche Zeit.
Umso mehr liess man sich vom Glauben an einen schützenden Gott trösten.

Der grösste Trost für mich ist zu finden im Paulustext in Römer 8:
„Nicht Tod und nicht Leben, nicht Engel, nicht Mächte, nichts Gegenwärtiges und nichts Zukünftiges, keine Gewalten in der Höhe oder in der Tiefe und keinerlei andere Kreaturen werden die Macht haben, uns zu trennen von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus, unserem Herrn, ist.“

Lied: Die Nacht ist kommen von Adam Gumpelzhaimer. Chor

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